La voce del violino
Wie aus dem Nichts war die Violine damals erschienen, in einer Form, die im wesentlichen noch heute gebräuchlich ist. Direkte Vorläuferinstrumente mit längerer Tradition sind nicht auszumachen, der Typus scheint sich innerhalb weniger Jahre herausgebildet zu haben. Aber es sollte noch fast 100 Jahre dauern, bis die ersten greifbaren Quellen mit einem für die Violine spezifischen und idiomatischen Repertoire niedergeschrieben wurden. Was war inzwischen geschehen?
Die Instrumente der Violinfamilie erfreuten sich seit den 1520er Jahren zunehmender Beliebtheit und spielten vor allem als Ensemble eine immer wichtigere Rolle. In vier-, fünf- und auch sechsstimmiger Besetzung eigneten sie sich ursprünglich vokal konzipierte Kompositionen wie Madrigale, Canzoni alla francese oder Motetten an oder improvisierten über ostinate Bässe, beliebte Melodien und Tänze. Mit ihrer vielfältigen Einsetzbarkeit und Beweglichkeit etablierten sich die Geigen an den großen aber auch vielen kleineren Höfen Europas sowie in der Kirchenmusik.

Besetzung: vierstimmiges Violinconsort und Renaissanceharfe.
Vokalwerke in instrumentaler Besetzung von Jacob Arcadelt, Clément Janequin, Philippe Verdelot, Josquin Desprez; anonyme italiensiche Tanzsätze, Improvisationen.



Darkness sublime - comfort for an unsettled fancy
The transforming power of melancholy

"Viele Menschen werden melancholisch durch das Musikhören, jedoch ist es eine angenehme Melancholie, die die Musik hervorruft; und daher ist sie für diejenigen unzufriedenen, Kummer leidenden, ängstlichen, sorgenvollen oder niedergeschlagenen Menschen ein höchst angenehmes Heilmittel. Musik mildert die Furcht und Wut, besänftigt das Schreckliche, lindert die Schwere, und den Schlaflosen bringt sie Ruhe; sie nimmt einem den Groll, und den Hass, sei es instrumentale Musik, Gesang, mit Streichern, Bläsern, etc.; sie heilt alle Verdrießlichkeit und Schwere der Seele."
Robert Burton, The Anatomy of Melancholy, 1621

Besetzung: fünfstimmiges Violinconsort mit Gesang.
Werke von John Dowland, Anthony Holborne und Luca Marenzio



Divide and conquer
Der Triumph der Verzierung im 16. und 17. Jahrhundert

Schon immer haben Musiker nach Möglichkeiten gesucht, auf dem Podium mit all ihren Fähigkeiten zu glänzen - sei es im Feuerwerk virtuoser Passagen oder in der geschmackvollen Ausschmückung einer schönen Melodie.
In der Renaissance war das beliebteste Mittel dafür die Variation oder Ornamentierung. Ganz ähnlich wie in den Improvisationstechniken des Jazz wurde dabei eine Melodie durch Skalen, Arpeggien, Repetitionen verziert und erweitert, wobei die Musiker ihr ganzes Können zur Geltung brachten.
Lehrbücher aus dem 16. und 17. Jahrhundert enthalten ganze Listen und Tafeln von Verzierungsmöglichkeiten für jede Tonkonstellation. Darüber hinaus bieten sie auskomponierte Beispiele, in denen Passagen aus Werken führender Komponisten ihrer Zeit ornamentiert werden.
Unser Programm umfasst Werke von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts, alle auf Madrigalen und populären Liedern jener Zeit basierend.

Besetzung: vierstimmiges Violinconsort, wahlweise zuzüglich Renaissanceharfe.
Werke in verzierten Fassungen von Diego Ortiz, Girolamo Dalla Casa, Giovanni Bassano, Richardo Rogniono, Antonio de Cabézon.



All in a garden green
musikalische Flora und Fauna der Renaissance

Mit dem Werk "Arcadia" des Jacopo Sannazaro, geschrieben zu Beginn des 16. Jahrhunderts, beginnt zur Zeit der Renaissance eine intensive Beschäftigung mit der bukolischen Literatur der Antike, besonders mit der Poesie Vergils. Arkadien, ursprünglich eine Landschaft am Peleponnes, wird zum idealischen Bild einer Verbindung von Kunst, Literatur und Musik mit der Natur in Form einer pastoralen Idylle. Dieses Bild einer paradiesischen Einheit mit der Natur wird ein zentrales Thema der Komponisten des 16. und 17. Jahrhunderts. Mit dem Programm "Ab in die Botanik" widmet sich das Ensemble prominenten Vertretern, die so bezeichnende Namen wie "Byrd" und "Monteverdi" tragen und in deren Werken die Beschreibung und musikalische Ausdeutung von Naturphänomenen und die Beobachtung der Schönheit von Flora und Fauna eine zentrale Rolle spielen.

Besetzung: vierstimmiges Violinconsort und Gesang, wahlweise zuzüglich Renaissanceharfe.
Werke von Giaches de Wert, Giorgio Mainerio, William Byrd, Claudio Monteverdi, Josquin Desprez, John Dowland. 



An Alchemist's Garden
Eine Auswahl von Stücken, die zu Herzen gehen...

...die Seele erfreuen, und Inspiration und Vitalität erwecken. Diese erlesenen Bearbeitungen populärer Stücke - alter wie neuer - wurden von Musikern der Vergangenheit und der Gegenwart geschrieben und sind "magisch". Sie beschwören Gefühle, die bezaubernd, kühn, zärtlich und aufregend sind...

Besetzung: drei- bis vierstimmiges Violinconsort, wahlweise zuzüglich Renaissanceharfe.
Werke von Jacob Arcadelt, Orlando di Lasso, Angelo Notari, John Johnson; Bearbeitungen von Playford Tunes, Improvisationen.



Pounding down the brews
Schnell gezapft und ewig haltbar - englische Trinklieder und Tänze

Es waren Zeiten, wo man vom Trinken noch einen klaren Kopf bekam, wo die Dichter statt am Bildschirm in der Kneipe hockten und der Unsterblichkeit entgegentranken, die sie in den verbleibenden Stunden auch noch schreibend erreichten - Leute wie William Shakespeare und Ben Jonson. Dass beide zusammen zechten, ist nicht verbürgt, steht aber mindestens so fest wie ein Glas auf dem Tisch in "The Devil and St. Dunstan". Das war Jonsons Hauptquartier in der Fleet Street, und rund um dieses Lokal spielt unser Programm: Trinklieder und Tänze, Musik aus dem Londoner Alltag um 1600, Stücke, in denen auch Typen und Themen des Tages besungen wurden. Von Sir John, der Queen Elisabeth I. bezauberte, bis zum Duke of Norfolk, den sie enthaupten ließ. Stundenglas und Weinglas stehen nah beieinander. So schnell gezapft wie ewig haltbar sind die Stücke, mal anonymer Herkunft, mal gedichtet von Ben Jonson und arrangiert von Genies wie William Byrd. Die berühmteste Weise gilt dem "Licht der Liebe" – und kommt natürlich auch bei Shakespeare vor.

Besetzung: vierstimmiges Violinconsort, wahlweise zuzüglich Renaissanceharfe.
Werke von William Byrd, John Dowland, Bearbeitungen von Playford Tunes.



Christmas Noyse

'Twas Christmas broached the mightiest ale;
'Twas Christmas told the merriest tale;
A Christmas gambol oft could cheer
The poor man's heart through half the year.

Weihnachtliche Musik der Renaissance, sowie Bearbeitungen von traditionellen Weihnachtslieder..

Besetzung: vierstimmiges Violinconsort, wahlweise zuzüglich Renaissanceharfe und/oder Gesang.



Leben - Liebe, Abschied, Tod
Eine musikalische Reise zwischen schneller Lust und tiefer Passion

Am 6. April 1327 sah der junge Francesco Petrarca in Avignon eine Frau, die zur Liebe seines Lebens wurde, ohne dass die beiden je ein Paar geworden wären. Sie war ihm unerreichbar, adlig, verheiratet, ihren wahren Namen verriet er nie. Wir wissen von ihr, weil er ihr 317 Sonnette, 29 Canzonen, 9 Sestinen, 7 Balladen und 4 Madrigale widmete, zusammengefasst im "Canzoniere", seiner epochemachenden Gedichtsammlung. Einmal nennt er sie "Laura", sonst umschreibt er sie. Wo immer der "lauro" auftaucht, der immergüne "Lorbeer", da ist auch sie. Zu ihr, "in den süßen Schatten der schönen Blätter", flieht der Liebende in seinem 42. Gesang. Die Töne, die Girolamo della Casa dazu komponierte, gut zweihundert Jahre später, verbinden unser ganzes Programm.

Besetzung: vierstimmiges Violinconsort und Gesang, wahlweise zuzüglich Renaissanceharfe.
Werke von Girolamo Dalla Casa, Giorgio Mainerio, William Byrd, Thomas Campion, Giovanni Bassano, Josquin Desprez, John Dowland, Claude Gervaise.






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